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Biologisches Labor: Flüsse und Bäche werden immer gesünder
(LPA) Hoch zufrieden kann Umweltlandesrat Michl Laimer mit dem nun vorgelegten Bericht zur Wasserqualität in Südtirol sein: "Die Qualität unserer Fließgewässer ist in den letzten Jahren dank der fast flächendeckenden Klärung der Abwässer stetig gestiegen", so Laimer. Zwei Drittel der Flüsse und Bäche können in die beiden besten Güteklassen eingeordnet werden, die beiden bedenklichen Klassen kommen in Südtirol nicht mehr vor.
Die Daten, auf die sich der Umweltlandesrat bezieht, stammen aus dem Biologischen Landeslabor, das alle vier Jahre aktuelle Daten über 41 Flüsse, Bäche und Gräben in ganz Südtirol liefert. Dabei werden an insgesamt 95 Probenstellen sowohl die biologische Gewässergüte als auch die wichtigsten chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Parameter erhoben. "Grundsätzlich haben wir im Zeitraum 2000 bis 2004, auf den sich die Studie bezieht, im Vergleich zu den Jahren zuvor eine weitere deutliche Verbesserung der Gewässergüte feststellen können", so Laimer.
Spitzenreiter in Sachen Gewässerqualität ist die Falschauer unterhalb von St. Gertraud in Ulten, die rote Laterne ging in dieser Kategorie an den Salurner Graben vor der Mündung. Die höchste Anzahl an Lebewesen konnte im Schwarzenbach oberhalb von Kaltenbrunn festgestellt werden, die Etsch oberhalb von Kastelbell beherbergt dagegen die geringste Artenvielfalt.
Die Daten des Biologischen Landeslabors zeigen auch, dass mit fortschreitendem Abstand zum Ursprung der Flusslauf immer stärker belastet ist. Die Experten gehen davon aus, dass der Grund dafür in geklärten Abwässern aus den Kläranlagen und diffusen Nährstoffeinträgen vor allem aus der Landwirtschaft zu suchen ist. Beeinträchtigungen gingen auch von strukturellen Defiziten, also Verbauungen, und der Wasserkraftnutzung aus. "Vor allem unterhalb von Wasserkraftwerken, die in der Lage sind Spitzenstrom zu produzieren, ist die Gewässerqualität kritisch zu betrachten", heißt es aus dem Biologischen Landeslabor.
Entsprechend ist auch klar, wie wichtig regelmäßige Kontrollen der Fließgewässer sind. "Wir betrachten die Untersuchungen von 'gesunden' und 'kranken' Gewässern wie Diagnosen, die nicht nur helfen, Symptome aufzuzeigen", erklären die projektverantwortlichen Biologinnen Renate Alber und Anna Mutschlechner. "Vielmehr helfen sie auch, den Weg für die Therapie zu ebnen."
Der kostenlose Bericht über die Qualität Südtiroler Fließgewässer im Zeitraum zwischen 2000 und 2004 kann im Biologischen Landeslabor, Unterbergstr. 2 in Leifers angefordert werden.
chr