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Hochwasserschutzexperten aus sechs Alpenstaaten in Sterzing - Bilanz gezogen

(LPA) Hochwasserschutzexperten aus nicht weniger als sechs Alpenstaaten tagen derzeit in Sterzing. Sie sind zusammen gekommen, um Bilanz über das Interreg-IIIB-Projekt "Flussraumagenda" zu ziehen, in dem es um eine möglichst optimale Abstimmung des Hochwasserschutzes auf die Besonderheiten des Alpenraums geht.

Internationaler Hochwasserschutz: Experten aus sechs Ländern stellten heute das Projekt "Flussraumagenda" vor
Deutschland, Frankreich, Österreich, die Schweiz, Slowenien und Italien beteiligen sich am Projekt "Flussraumagenda", das ein Grundproblem alpiner Täler in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt: die gegensätzlichen Ansprüche zur Nutzung des knappen Gutes Boden und die Notwendigkeiten eines wirksamen Hochwasserschutzes. Insgesamt werden dabei elf Modellflussräume unter die Lupe genommen. In Südtirol sind dies das Tauferer Tal mit der Unteren Ahr zwischen Mühlen in Taufers und Bruneck sowie der Obere Eisack im Bereich des Sterzinger Talkessels bis Mauls.

Derzeit findet in Sterzing die Abschlusstagung des Projektes statt, auf der Bilanz über die Erfahrungen gezogen wurde, die man in den letzten Jahren gesammelt hat. Dabei ging es in erster Linie darum, von einer rein flussbettbezogenen Betrachtung des Hochwasserschutzes zu einer übergreifenden Planung und Bearbeitung ganzer Täler zu kommen. Damit soll der Hochwasserschutz verstärkt auch in die Raumplanung einfließen, etwa wenn es darum geht, neue Gewerbe- oder Siedlungsflächen auszuweisen.

Diskutiert wird im Rahmen des Projekts "Flussraumagenda" auch, wie die Bevölkerung besser in den Planungsprozess einbezogen werden könne, um damit auch eine höhere Akzeptanz für getroffene Entscheidungen zu erreichen. Dazu wurden an den Modellflussläufen so genannte "Flussraumforen" eingerichtet, in denen alle Maßnahmen mit Vertretern der Bevölkerung diskutiert, deren Einwände aufgenommen und Anliegen vorgebracht werden können.

"Ich denke, die große Stärke dieses Projekts liegt darin, dass es auch die Bevölkerung und die Jugend einbezieht, indem es das Anliegen des Hochwasserschutzes auch in die Schulen gebracht hat", erklärte heute Heinrich Holzer, Ressortdirektor von Landeshauptmann Luis Durnwalder, bei der Vorstellung des Projekts in Sterzing. Im Rahmen des Projekts waren Hochwasserübungen für Schüler und Projektwochen rund um die Modellflussräume organisiert worden. Am Freitag werden Schüler aus allen Partnerregionen in Sterzing erwartet, die ihre Projekte den Flussraumagenda-Experten vorstellen werden.

Und auch der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner misst der Sensibilisierung der Bevölkerung eine besondere Bedeutung zu: "Uns ist zwar klar, dass Wasser Leben bedeutet, es muss uns aber auch klar sein, dass es oft auch eine Gefahr darstellen kann, der es mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen gilt", so Messner.

chr