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II. Landschaftsschutzkommission: Almerschließungen, Stromleitungen, Windkraft
(LPA) Mit Projekten zur Almerschließung und für stärkere Stromleitungen hatte sich die II. Landschaftsschutzkommission im Rahmen ihrer heutigen Sitzung zu befassen. Zur Behandlung stand außerdem die Errichtung eines Prototyps einer Windkraftanlage in der Gemeinde Mals.
Südlich des Ortskerns von Mals will die Firma "Leitner" einen weiteren Prototyp einer Windkraftanlage errichten. Das entsprechende Projekt ist heute von der II. Landschaftsschutzkommission gutgeheißen worden. Allerdings dürfe die Testanlage lediglich drei Jahre lang in Betrieb sein. Nach Abschluss dieser Testphase müsse sie wieder abmontiert werden, es sei denn, das Unternehmen ersuche um eine Verlängerung der Genehmigung.Die geplante neue Windkraftanlage wird 65 Meter hoch sein und über einen Rotor mit einem Durchmesser von 77 Metern verfügen. Ausgelegt ist die Anlage auf eine Jahresproduktion von rund drei Millionen Kilowattstunden, also rund drei Mal mehr, als herkömmliche Anlagen dieser Art produzieren.
Grünes Licht hat die Kommission für das Projekt eines Erschließungsweges für die "Alpler Alpe" in der Sarner Fraktion Aberstückl signalisiert. Die Straße wird neu errichtet, rund 2,5 Kilometer lang und maximal 2,5 Meter breit sein. Wert gelegt hat die Landschaftsschutzkommission auf die Begrünung der Trasse, um den landschaftlichen Eingriff weniger sichtbar zu machen.
Ein negatives Gutachten von Seiten der Kommission gab es dagegen für das Projekt des hiesigen Bodenverbesserungskonsortiums zur Erschließung der "Sarner-Schart-Alm", immer in der Gemeinde Sarntal. Das Projekt hätte eine 3,3 Kilometer lange Straße vorgesehen, die nicht weniger als 300 Höhenmeter überwinden sollte. Aufgrund der Steilheit des Geländes sowie der Notwendigkeit, drei oder sogar vier Kehren anlegen und Zyklopenmauern zu deren Sicherung errichten zu müssen, hat die Landschaftsschutzkommission diesem Projekt nicht zugestimmt. Dies auch deshalb, weil die Straße in einem hydrogeologisch sensiblen Gebiet entstehen soll. Dabei spricht sich die Kommission nicht grundsätzlich gegen die Erschließung der Alm aus. Vielmehr gibt es ein Alternativprojekt von Seiten der Forstbehörde, das eine Erschließung von der anderen Hangseite aus auf einem kürzeren (1,6 Kilometer) Weg sowie durch weniger steiles und gefährliches Gelände vorsieht.
Auch mit dem Projekt des ENEL, eine Überland-Stromleitung in der Gemeinde Lajen zu sanieren und deren Leistung zu potenzieren, hatte sich die II. Landschaftsschutzkommission heute zu befassen. Die Kommission hat diesem Projekt nur unter ganz bestimmten Bedingung zugestimmt. So fordert die Landschaftsschutzkommission, dass die Leitung unterirdisch verlegt wird und weder Biotop noch Wald von der Verlegung der Leitung betroffen werden.
ENEL-Projekt Nummer zwei, das die Kommission heute zu begutachten hatte, war jenes für die Arbeiten zur Behebung der Schäden, die der Bruch einer Druckrohrleitung im Kirchbergtal in der Gemeinde Ulten angerichtet hat. Das Projekt hat heute grünes Licht bekommen.
Ebenfalls positiv begutachtet hat die Kommission das Projekt für die Errichtung eines 660 Meter langen Gehweges, den die Gemeinde Abtei in den Ortschaften Rudiferia und Costa de Doi errichten will. Auch hier gibt es allerdings mit der positiven Begutachtung verknüpfte Auflagen. So muss die vorgesehene Brücke aus Holz und möglichst nahe an der Fahrbahn errichtet werden. Und auch die Abgrenzung des Gehweges hin zur Straße muss aus Holz bestehen, während die gemauerten Teile mit Natursteinen auszuführen sind.
chr