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Entscheidungen der II. Landschaftsschutzkommission

LPA - Vorhaben in den Gemeinden Ratschings, Tscherms, Abtei und Mals hat die zweite Landeskommission für Landschaftsschutz diese Woche auf ihre landschaftlichen Auswirkungen hin begutachtet und befürwortet.

In der Gemeinde Ratschings möchte die Energiegesellschaft Enel eine 20 Kilovolt Elektrofreileitung für die Trafostation „Rainer“ errichten. Die II. Landschaftsschutzkommission hat unter dem Vorsitz von Adriano Oggiano ein positives Gutachten für dieses Vorhaben ausgestellt und somit auch das entsprechende Ansuchen der Gemeinde Ratschings gutgeheißen. In den Schutzzonen, die durchquert werden, müssten die Leitungen unterirdisch verlegt werden, sagt Oggiano.

Den Steig „Ochsentod“ wollen die Gemeinde Tscherms und der dortige Tourismusverein wieder begehbar machen und zu einer Art Naturlehrpfad ausbauen. Auch diesem Antrag hat die II. Landschaftsschutzkommission zugestimmt.

Gleich zwei Projekte hatte die II. Landschaftsschutzkommission für die Gemeinde Abtei im Gadertal zu begutachten. Sie hat grünes Licht dafür gegeben, dass der Anfangsbereich der Skipiste „Gran Risa“ in der Nähe der Bergstation, wie von der Liftgesellschaft „Grandi Funivie Alta Badia“ beantragt, verbreitert werden kann. Die Erweiterung um 3600 Quadratmeter soll die Piste in diesem bisher engen Abschnitt sicherer machen. Für die Piste muss ein Stück Wald Platz machen. Außerdem werden 3000 Kubikmeter Erde bewegt. „Es handelt sich hierbei um einen so genannten Kulturwechsel. An die Stelle des Waldes tritt alpines Grün. Deshalb legen wir besonderen Wert darauf, dass die Begrünungsarbeiten fachgerecht durchgeführt werden und haben auch eine Kaution von 10.000 Euro verlangt“, sagt der Kommissionsvorsitzende Oggiano.
Ebenfalls von der Liftgesellschaft „Grandi Funivie Alta Badia“ lag der II. Landschaftsschutzkommission der Antrag für die Sanierung des Sesselliftes „Pre dai Corf“, der von der Piste „Col Alta“ startet, zur Genehmigung vor. „Die Liftgesellschaft will den bestehenden Dreiersessellift durch einen Zweisessellift austauschen, was wir befürwortet haben“, erklärt der Kommissionsvorsitzende Adriano Oggiano. Statt 1600 Personen pro Stunde wird der neue Lift nur mehr 1200 Personen pro Stunde transportieren können, dafür aber moderner, schneller und leichter zu bedienen sein. An der Talstation des Liftes wird auch eine Rolltapete für die Schifahrer angelegt.

In der bisher intakten Landschaft auf der Schleiseralm in der Gemeinde Mals möchte die Eigenverwaltung der bürgerlichen Nutzungsrechte Schleis Arbeiten durchführen, um die dortigen Bergwiesen weidetauglich zu machen. Geplant sind kleinere Planierungsarbeiten. Außerdem werden Steine und Sträucher aus der Wiese entfernt. Betroffen ist eine Fläche von etwa fünf Hektar. „Es handelt sich um eine sensible Zone, weshalb mit viel Umsicht ans Werk gegangen werden muss“, sagt der Kommissionsvorsitzende Oggiano. Auf alle Fälle müssen die Arbeiten unter der Aufsicht der Forstbehörde erfolgen, unterstreicht er. Außerdem sollten laut Oggiano kleine Ökosysteme geschaffen werden, indem man die Steine zu kleinen Haufen zusammenträgt damit kleinen Tiere darin einen Lebensraum finden.

SAN