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Matsch: Valfur- und Saldurbach gesichert

(LPA) Gleich zwei Bäche im Gemeindegebiet von Matsch sind in den vergangenen Wochen von den Arbeitern des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West gesichert worden. Im Valfurbach wurden die alten, zum Teil verfallenen Verbauungen durch neue ersetzt, am Saldurbach ein Seitengraben mit Hilfe von Holzsperren verbaut. An dieser Baustelle kam auch ein gänzlich neues Begrünungsverfahren zum Einsatz.

Sicherung in extremer Lage: die Verbauungen am Saldurbach
Die Sicherung des Valfurbaches war vor allem aus zwei Gründen notwendig geworden. Zum einen tritt der Bach unterhalb des Matscher Ortskerns bei starken Niederschlägen immer wieder über die Ufer, zum anderen entsprachen die bereits vor Jahren angebrachten Sicherungen nicht mehr dem neuesten Stand. "Die alten Bauten waren den Beanspruchungen nicht mehr gewachsen, zum Teil sogar bereits stark verfallen", erklärt der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, Rudolf Pollinger. So hat sich seine Abteilung dazu entschlossen, die alten Verbauungen durch eine neue Künette aus Holz zu ersetzen.

Die Arbeiten zur Realisierung dieser neuen Künette sind bereits im Sommer letzten Jahres unter der Leitung von Vorarbeiter Oskar Defatsch angelaufen. Ein zweites Baulos wurde nun in den vergangenen Wochen angegangen. "Wir haben bei der Sicherung des Valfurbaches auch darauf geachtet, dass diese das Bild der rundum liegenden alten Kulturlandschaft nicht beeinträchtigt", so Pollinger. Aus diesem Grund sei die Holzkünette mit Natursteinen ausgekleidet worden.

Abgeschlossen werden konnte auch die Verbauung eines Seitengrabens des Saldurbaches in Matsch auf etwa 2300 Metern Meereshöhe. Der Graben hatte in den letzten Jahren immer wieder den Zufahrtsweg zur Seilbahn der Oberettes-Schutzhütte verschüttet und große Mengen an Geschiebe im Saldurbach abgelagert. Probleme bereitet hat bei der Verbauung vor allem die Lage der Baustelle, die nur zu Fuß erreicht werden konnte. Das für die Sperren benötigte Lärchenholz wurde per Hubschrauber an die Baustelle gebracht.

Aufgrund der notwendigen Grabungsarbeiten entstand außerdem eine größere, vegetationslose Fläche, die mit einem speziellen Verfahren begrünt worden ist. Zum Einsatz kam dabei eine eigens für diese Höhenlage von Professor Florin Florineth von der Universität für Bodenkultur Wien entwickelte Samenmischung. "Der Einsatz von Zwergsträuchern – in diesem Fall haben wir Bärentraube, Zwergwacholder und Schweizerweide verwendet – stellt eine Neuerung bei der Begrünung von vegetationslosen Flächen in dieser Meereshöhe dar", erklärt Pollinger. Allerdings habe die Landesabteilung Wasserschutzbauten in den letzten Jahren erfolgreiche Versuche mit diesen Zwergsträuchern durchgeführt. Sie sollen dazu beitragen, dass eine dieser Höhenlage angepasste Vegetation entsteht und bieten besonders bei starken Niederschlägen oder Hagelschlag einen wirksamen Schutz gegen Oberflächenerosion.

chr