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126 Jahre lang verschollene Libellenart in Südtirol erstmals wieder nachgewiesen

LPA - Eine kleine Sensation konnten vor kurzem Franziska Werth und Reinhold Haller, Mitglieder des Arbeitskreises für Libellen „Libella“ melden: in einem geschützten Biotop im Etschtal beobachteten sie eine seit langem verschollen geglaubte Libelle. Der Fund stellt eine wichtige Eintragung in die Biodatenbank des Naturmuseum Südtirol dar.

Im mit Schilf bewachsenen Weiher- und Grabenbiotop im Etschtal haben Haller und Werth die Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis) entdeckt. Die mit circa zehn Zentimetern Flügelspannweite relativ große Libelle wurde von den beiden Biologen eingefangen, fachgerecht bestimmt, fotografiert und wieder unversehrt in die Freiheit entlassen.
1876 wurde die Braune Mosaikjungfer in Südtirol das letzte Mal nachgewiesen. Seither sind keine Beobachtungen von dieser Art mehr dokumentiert worden. Im Buch „Die Tierwelt Südtirols“ wird die Art als verschollen beschrieben und in der Roten Liste erst gar nicht angeführt. Nach diesem sprichwörtlichen Dornröschenschlaf konnte die sehr eindrucksvolle Großlibelle mit ihren wunderbar braun schimmernden Flügeln nun endlich wieder beobachtet werden. Die Libelle ist mit Ausnahme der Mittelmeerländer in ganz Europa verbreitet und besiedelt verschiedenste Gewässertypen, wie Moorgewässer, aber auch pflanzenreiche Weiher. In Nordtirol ist die Libelle schon länger immer wieder nachgewiesen worden, aber in Südtirol ist dieser Flugkünstler bis dato eine absolute Rarität.
Das Naturmuseum Südtirol unterstützt Biologen und Naturliebhaber bei der Erhebung von wissenschaftlichen Daten der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Anhand dieser Nachweise wird die Südtiroler Datenbank für Fauna und Flora erstellt, die im Naturmuseum angesiedelt ist.

SAN