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Klimabündnis: Gemeinsame Aktionen gegen Ölmultis mit Partnern in Ekuador

(LPA) Neue Initiativen gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und damit der Lebensgrundlage der dort beheimateten indigenen Völker will das Klimabündnis Südtirol gemeinsam mit Partnern vor Ort starten. In einer Aussprache zwischen dem Ekuadorianer Josè Proano von der weltweit 70 Länder umfassenden Plattform "Oilwatch" und Norbert Lantschner, dem Koordinator von Klimabündnis Südtirol wurden nun entsprechende gemeinsame Aktionen besprochen.

Klimabündnis diskutiert: Norbert Lantschner und seine Gäste
Allein in Ekuador beuten derzeit 14 multinationale Ölkonzerne die letzten Erdölreserven des amazonischen Regenwaldes aus, verbunden mit einer beispiellosen Zerstörung der natürlichen Lebensräume der indigenen Völker. Um dagegen vorzugehen soll nun mit internationaler Unterstützung vor allem Dokumentations- und Aufklärungsarbeit betrieben werden. Wie Proano, der sich im Namen der ekuadorianischen Partnerorganisation "Accion Ecologica" für die jahrelange Unterstützung durch das Klimabündnis bedankte, aufzeigte, gebe es vor allem großen Bedarf an einer regelmäßige Dokumentation der Umweltsünden der Ölmultis. Nicht nur Experten oder Umweltaktivisten aus der Stadt, sondern die Urwaldbewohner selbst sollten für ein effizientes Monitoring der untragbaren Umweltsituation sorgen, so Proano. Dazu bräuchten sie Digitalkameras und müssten den Umgang mit multimedialen Produkten lernen. Nur so könnten die Praktiken der Ölkonzerne an den Pranger gestellt und die öffentliche Meinung im In- und Ausland beeinflusst werden, mit dem Ziel den Raubbau an der Natur zu stoppen.

Norbert Lantschner versprach, sich im Rahmen des Klimabündnisses für eine neue Kampagne für das Monitoring und die Dokumentation der Umweltsünden einzusetzen. Zusätzlich will er prüfen lassen, ob ein Anwalt finanziert werden könne, der die nationalen und internationalen Vertragsverletzungen der Ölmultis prüfe. Dadurch könnte auch auf politischer Ebene eine Plattform gegen Ausbeutung, Umweltzerstörung und Korruption geschaffen werden.

Lantschner unterstrich bei der Aussprache, dass bereits viele Initiativen des Klimabündnisses – wie beispielsweise die Schulaktion "Klimaschritte" und der Aufbau der indigenen Universität UINPI in Quito – dem Klima-Partnerland Ekuador finanziell zugute kämen. Allerdings gab er zu bedenken: "Nur wenn wir im Westen unsere Abhängigkeit vom Erdöl herunterschrauben, nehmen wir den Druck weg, immer mehr und mehr zu fördern", so Lantschner, der in diesem Zusammenhang auf die Klimahaus-Anstrengungen hinwies.

Das Klimabündnis-Netz umspannt derzeit rund 1400 Kommunen in Europa und die indigenen Völker der Regenwälder mit dem gemeinsamen Ziel, die Klima gefährdenden Emissionen zu vermindern und die Regenwälder als grüne Lungen unseres Planeten zu erhalten. In Südtirol sind inzwischen 75 Städte und Gemeinden dem Klimabündnis beigetreten. Die Koordinationsstelle "Klimabündnis Südtirol", die beim Landesamt für Luft und Lärm angesiedelt ist, unterstützt die Mitgliedsgemeinden in ihren Klimaschutzaktivitäten.

chr