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Aktionsplan für saubere Luft heute abgeklärt

(LPA) Information, Partikelfilter, Maßnahmen auf der Autobahn und in den homogenen Zonen: Dies sind die Aufhänger für den Kampf gegen die Feinstaubbelastung, der in den Wintermonaten angegangen werden soll. Im Rahmen einer Aussprache mit Umweltlandesrat Michl Laimer haben sich die Vertreter der Gemeinden heute auf die Leitlinien geeinigt. Gefehlt hat nur die Gemeinde Bozen.

Am Sitz der Umweltagentur sind die Vertreter der betroffenen Gemeinden heute mit Landesrat Laimer und den Mitarbeitern der Ressorts für Mobilität und für Finanzen, sowie der Spitze der Umweltagentur zusammengekommen, um die Anti-Feinstaub-Maßnahmen abzustimmen. Dass dabei die Vertreter der Landeshauptstadt gefehlt haben, war für alle Beteiligten, allen voran Landesrat Laimer, unverständlich und nicht zu rechtfertigen.

Trotz des prominenten Abwesenden hat man sich heute auf die wesentlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Feinstaubbelastung geeinigt. So soll eine umfassende Sensibilisierungskampagne für die Luftreinhaltung und eine nachhaltige Mobilität gestartet, das Nachrüsten von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern propagiert und die Möglichkeit eines Fahrverbots für Euro-0- und Euro-1-Lkw auf der Brennerautobahn ausgelotet werden. Dazu kommen Verkehrsbeschränkungen, die von den einzelnen, in den so genannten homogenen Zonen zusammengefassten Gemeinden zu beschließen sind.

Wie die Bürgermeister von Bruneck und Brixen, Christian Tschurtschenthaler und Albert Pürgstaller, heute erklärt haben, seien sie bereits über die zu treffenden Maßnahmen überein gekommen. So konzentrieren sich die Verkehrsbeschränkungen in diesen Gemeinden auf die Stoßzeiten, also von 7.00 bis 9.00 Uhr und von 17.00 bis 19.00 Uhr sowie auf die am meisten verschmutzenden Fahrzeuge, also jene der Euro-0-Klasse und Zweitaktmotoren. Darüber hinaus setzen beide Gemeinden in enger Absprache mit dem Land auch auf die Sensibilisierung der Bürger. So sollen etwa Aufkleber für umweltschonende Fahrzeuge ausgegeben werden, die wiederum das kostenlose Parken auf allen Parkplätzen im Freien erlauben sollen.

In Meran will man dagegen, in Absprache mit der Landeshauptstadt, einen anderen Weg gehen. Wie Bürgermeister Günther Januth heute mitteilte, soll es in den beiden größten Städten Südtirols ein alternierendes Fahrverbot an zwei Tagen in der Woche, nämlich mittwochs und donnerstags geben. Auch Leifers will sich dieser Regelung anschließen. Der Grund für die Wahl der alternierenden Regelung, bei der an einem Tag nur Autos mit geraden, am anderen nur solche mit ungeraden Kenntafel-Nummern in die Stadt dürfen, sei vor allem jener der größeren sozialen Gerechtigkeit, so das Argument des Leiferer Bürgermeisters, Giovanni Polonioli.

Das Land wird dagegen vor allem im Bereich der Information und Sensibilisierung aktiv werden: "Wir werden eine breit angelegte Kampagne starten, um die Bürger von den Vorteilen einer nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität zu überzeugen", so Landesrat Laimer. "Außerdem setzen wir weiter auf die Förderung der Partikelfilter." Der Einbau soll auch dadurch erleichtert werden, dass die Landesregierung innerhalb der kommenden zwei Wochen ein neues österreichisches Filtermodell zulasse, das mit nahezu allen Automodellen kompatibel sei. Darüber hinaus wolle man gemeinsam mit den Nachbarprovinzen erreichen, dass die Brennerautobahn für Euro-0- und Euro-1-Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt werde. "Im Jahr 2007 sollen dann auch Euro-2-Lkw folgen", so Laimer. 

Seinen Beitrag leistet schließlich auch das Ressort für Mobilität. Wie Abteilungsdirektor Roberto Rubbo betont, habe man bereits für Schüler einen Anreiz geschaffen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. "Mit dem Schülerabo können alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzt werden, wobei wir natürlich hoffen, dass dies auch ein Anreiz für die Familien ist, unser Angebot zu nutzen", so Rubbo. Dazu komme der Austausch der alten Diesel-Stadtbusse durch methanbetriebene.

chr