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Konferenz der UVP-Amtsdirektoren: Die Entscheidungen

LPA – Auf der heutigen (14. September) Konferenz der für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständigen Amtsdirektoren standen 29 Projekte zur Debatte. Unter anderem beschäftigte sich das Gremium mit der Abdichtung der Mülldeponie Frizzi Au, der Eröffnung von Steinbrüchen und Schottergruben sowie dem Bau des Radweges von Neumarkt über Auer und Tramin bis nach Kaltern.

Die UVP-Amtsdirektorenkonferenz hat das Projekt für die Oberflächenabdichtung der Mülldeponie Frizzi Au (Gemeinde Pfatten) gut geheißen. Dabei ist die Vollendung der Abdichtung an der Ostböschung der Deponie vorgesehen. Auch zwei neue Biogasbrunnen wurden genehmigt.

Ebenfalls zugestimmt hat die Amtsdirektorenkonferenz der Eröffnung von zwei Porphyrsteinbrüchen in der Gemeinde Lajen. Beide Brüche haben ein Abbauvolumen, das knapp 3000 Kubikmeter beträgt. In der Gemeinde St. Martin in Passeier hingegen darf die Schottergrube in der Eggensteiner Sand ausgeweitet werden. Aus der Grube, die im Landesschotterplan enthalten ist, können 180.000 Kubikmeter Schotter entnommen werden. Abgelehnt haben die UVP-Amtsdirektoren hingegen die Eröffnung der Schottergrube „Agostini 2“ in der Gemeinde Auer.

Das Projekt zum Bau des Kraftwerkes Plankenstein in der Gemeinde Klausen hat die Amtsdirektorenkonferenz ebenfalls abgelehnt, weil der für die Stromerzeugung vorgesehene Bach zu wenig Wasser führt.

Zugestimmt hat das Gremium hingegen dem Ausführungsprojekt der Gemeinde Ritten zur Errichtung von zwei Kleinwasserkraftwerken aus dem Oster- und dem Lahnerbach. In den beiden Wasserleitungen muss der aufgrund des hohen Gefälles große Druck vermindert werden. Dies geschieht nicht mit einem so genannten Prallschacht, sondern mithilfe der beiden Kleinkraftwerke.

Auseinandergesetzt hat sich die UVP-Amtsdirektorenkonferenz auf ihrer heutigen Sitzung auch mit Bau des übergemeindlichen Radweges im Überetsch und im Unterland. Bei dem von der Bezirksgemeinschaft eingereichten Projekt handelt es sich um einen aus neun Teilabschnitten bestehenden Fahrradweg, der auf dem Gemeindegebiet von Neumarkt, Auer, Tramin und Kaltern verläuft. Von den neun Teilstrecken wurden sieben gutgeheißen, bei den zwei übrigen forderten die Amtsdirektoren eine andere Streckenführung. In Montiggl muss die Strecke abgeändert werden, weil sie im Gebietsplan des Ortes verläuft. Im zweiten Fall führt der Radweg durch ein Biotop. Auch das ist nicht erlaubt.

Die Errichtung von Abwasserentsorgungs- und die Erneuerung der Wasserversorgungsanlagen auf Schutzhütten hatten vier Projekte zum Inhalt, denen die UVP-Amtsdirektorenkonferenz ihre Zustimmung erteilte. Bei den Schutzhütten handelt es sich um die Grohmannhütte, die Teplitzer Hütte und die Europa-Hütte, die alle vom Sterzinger CAI geführt werden und in der Gemeinde Ratschings bzw. der Gemeinde Pfitsch liegen. Ein Projekt für die Abwasserentsorgung wurde auch für die Santnerpass-Hütte im Naturpark Schlern (Gemeinde Tiers) eingereicht. In diesem Fall wird keine Abwasserentsorgungsanlage gebaut, sondern die Abwasserleitung bis zur nahe gelegenen Gartl-Hütte verlegt, bei der eine Entsorgungsanlage gebaut wird.

Die Schlägerung von rund einem dreiviertel Hektar Wald ist bei einem Projekt geplant, das die Erweiterung der Haunold-Piste in der Gemeinde Innichen vorsieht. Die Amtsdirektorenkonferenz stimmte dem Vorhaben zu, weil die Skipiste so umgestaltet wird, dass die Überquerung einer anderen Piste künftig nicht mehr notwendig ist, um ins Tal zu gelangen. Auf diese Weise wird die Sicherheit der Skifahrer erhöht.

Die Hauptleitung der Beregnungsanlage des Bodenverbesserungskonsortiums Völser Aicha kann saniert bzw. erneuert werden, beschlossen die UVP-Amtsdirektoren. Ausgetauscht werden die Leitungen auf gut 11 Kilometer Länge, so dass die Bewässerung der 125 Hektar, die dem Konsortium angeschlossen sind, auch in Zukunft gewährleistet ist.

Bei St. Andrä in der Gemeinde Brixen kann die Interessentschaft Rutzenberg laut UVP-Amtsdirektorenkonferenz die bisher zusammengelegten Trink- und Löschwasserspeicher getrennt errichten. Weil im Winter das Wasser aus dem Speicher nicht für Bewässerungszwecke – wie im Sommer - verwendet wird, bleibt das Trinkwasser zu lange im Speicher. Deshalb wurde der Bau eines separaten, 50 Kubikmeter fassenden Speicherbeckens notwendig. Einen Wasserpeicher mit 500 Kubikmeter Fassungsvermögen darf die Obstgenossenschaft GEOS in der Gemeinde Schlanders errichten. Im Speicher wird das Wasser gefasst, das in 350 Meter langen Leitungen  aus einem Tiefbrunnen gefördert wird. Das Wasser wird für die Apfelsortieranlage benötigt.

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