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Pflanzenbauwerke der Wildbachverbauung werden untersucht

(LPA) Wer an die Sicherung rutschender Hänge denkt, denkt wohl meist an aufwändige Bauwerke. Dass es auch anders geht, zeigt der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung bereits seit mittlerweile 30 Jahren: durch den Einsatz "der richtigen Pflanze am richtigen Ort", wie es bei den Ingenieurbiologen der Wildbachverbauung heißt. Wissenschaftler der Universität Wien untersuchen nun, inwieweit die ingenieurbiologischen Maßnahmen auch langfristig die gewünschte Wirkung zeigen.

Ingenieurbiologie im Einsatz: Beim Anlegen der Heckenbuschlagen...
Bis zum Jänner des kommenden Jahres werden die Mitarbeiter des Institutes für Ingenieurbiologie der Universität für Bodenkultur Wien im Auftrag des Sonderbetriebes für Wildbachverbauung vor allem die Wirksamkeit von so genannten Heckenbuschlagen überprüfen, bei denen Pflanzen gezielt zur Hangstabilisierung eingesetzt werden. Bereits im Juni waren Mitarbeiter des Uni-Institutes am Ritten, in Prad und Martell unterwegs, um dort alte ingenieurbiologische Hangverbauungen zu untersuchen. Derzeit nehmen die Wissenschaftler Pflanzenbauwerke in Deutschnofen, Schenna und Jenesien unter die Lupe. Sie führen Erhebungen und Kontrollen an den Pflanzen durch, graben das Wurzelwerk aus und überprüfen so die unterirdische Entwicklung der Pflanzen. Gleichzeitig beurteilen die Wiener Uni-Mitarbeiter auch die Stabilität der durch die ingenieurbiologischen Maßnahmen gesicherten Hänge.

"Die Untersuchung soll zeigen, ob mit den in den vergangenen 25 Jahren errichteten Heckenbuschlagen eine dauerhafte Sicherung der verbauten Hänge erreicht worden ist", erklärt der Leiter des Sonderbetriebes für Wildbachverbauung, Rudolf Pollinger. "Das heißt auch, dass wir uns von den Erhebungen sowohl eine Zustandsanalyse der alten Bauwerke mit Pflanzen erwarten, als auch wertvolle Hinweise für eine optimale Bauausführung und für die Pflege der Pflanzen", so Pollinger.

Charakteristisch für ingenieurbiologische Maßnahmen ist der Einsatz von Pflanzen und Pflanzenteilen, die im Laufe ihrer Entwicklung für sich, aber auch in Verbindung mit anderen Baustoffen wie Holz oder Steinen für eine dauerhafte Hangsicherung sorgen sollen. Dies deshalb, weil Pflanzen nicht nur den Boden bedecken, sondern diesen mit ihren Wurzeln auch festigen und dadurch die Erosion vermindern.

chr

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