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LH Durnwalder in Pordenone: Innovativer Hochwasserschutz

(LPA) Ein völlig neuartiges Hochwasserrückhaltebecken hat Landeshauptmann Luis Durnwalder gemeinsam mit Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, gestern (28. Juli) in Ravedis in der Provinz Pordenone besichtigt. "Das interessante an diesem Becken ist, dass es nicht nur Schutzfunktionen übernimmt, sondern auch zur Energieproduktion und als Speicherbecken für die Landwirtschaft genutzt wird", so Durnwalder.

Damm besichtigt
Im Beisein der Präsidenten der Provinzen Pordenone und Görz, Elio De Anna und Giorgio Brandolin, hat Durnwalder das im südlichen Alpenraum derzeit noch einzigartige Becken besichtigt, das vom Bonifizierungskonsortium Cellina Meduna gebaut und geführt wird. Dabei ging es dem Landeshauptmann und seinen Wasserschutz-Experten vor allem darum zu eruieren, inwieweit ein solches System, wie es in Pordenone zum Einsatz kommt, auch für Südtirol interessant sein könnte.

Neu ist vor allem die Mehrfachnutzung des Baus: In erster Linie soll das Becken im Falle eines Hochwassers im Fluss Cellina, einem Zufluss der Livenza, dafür sorgen, dass die abfließende Wassermenge eingedämmt und damit kontrolliert werden kann. Damit ist der 95 Meter hohe Damm vor allem dazu da, der Bevölkerung ein höheres Maß an Schutz vor den Folgen verheerender Überschwemmungen zu bieten, die in diesem Gebiet nicht selten sind. Allerdings wird der Damm auch in "normalen" Zeiten genutzt, und zwar einerseits zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft und andererseits als Speicherbecken, das das für die Landwirtschaft notwendige Wasser bereit hält.

"Interessant scheint eine solche Mehrfachnutzung von Hochwasserrückhaltebecken allemal, gehen die Vorteile, die man aus einem solchen Becken ziehen würde, doch weit über die Schutzfunktion in Krisenzeiten hinaus", so Durnwalder. Allerdings, so merkt der Landeshauptmann an, sei der Bau überaus aufwändig und es müsse genauestens kalkuliert werden, inwieweit sich der Mehraufwand lohne. Auch sei ein solcher Damm lediglich für die großen Flüsse, also etwa Eisack und Etsch interessant, "und zwar vor allem deshalb, weil man damit in der Lage wäre, auch auf Jahrhunderthochwasser angemessen reagieren zu können, ohne deshalb die Dämme an den Flüssen erhöhen zu müssen", so der Landeshauptmann.

chr