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Landesrat Laimer überreicht erste Klimahaus-Plaketten in Gold

LPA – Besonders energiesparende Gebäude erhalten ab sofort die goldene Klimahaus-Plakette. „Mit dieser Auszeichnung sollen jene Bauherren prämiert werden, die den gesetzlich vorgeschriebenen Heizwärmebedarf um ein Vielfaches unterschreiten und dadurch Pionierarbeit im energiesparenden Bauen leisten“, erklärte Landesrat Michl Laimer heute (22. Juli) bei der Übergabe der ersten goldenen Plaketten an die Familien Pircher und Mazzarol.

Das neue "goldene" Kliamahaus in Schabs.
Mit der goldenen „KlimaHaus“-Plakette werden jene Gebäude ausgezeichnet, die pro Jahr einen Heizwärmebedarf unter 10 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche aufweisen. Gebäude mit einem entsprechend niedrigen Energieverbrauch werden auch als „Ein-Liter-Häuser“ bezeichnet, da sie für die Heizung höchstens einen Liter Heizöl oder einen Kubikmeter Methangas pro Quadratmeter Wohnfläche verbrauchen.

Bei der Verleihung der ersten beiden Goldplaketten an Christoph Pircher aus Vöran und die Jathi GmbH des Bruno Mazzarol aus Schabs sagte Norbert Lantschner, der Initiator des „KlimaHaus“-Projektes, dass mit der Auszeichnung jene Häuser nochmals hervorgehoben würden, die aufgrund ihrer exzellenten energiesparenden Bauweise praktisch keine Heizung mehr benötigen. Mit der neuen Unterteilung wird den „Ultrasparsamen unter den Kilamhäusern Rechnung getragen.

„Das Beispiel dieser beiden Häuser zeigt, dass es ohne weiteres möglich ist, Gebäude nach den Klimahaus-Kriterien zu bauen. Immer mehr Bürger informieren sich bei den zuständigen Landesämtern darüber, wie man die Einstufung zum Klimahaus erhält. Das zeigt, dass viele Bürger über Klimahaus-Projekt Bescheid wissen und unsere Sensibilisierungskampagne Früchte getragen hat“, sagte Landesrat Michl Laimer. Der Umweltlandesrat erinnerte daran, dass seit heuer ein neues Gebäude nach den Kriterien eines Klimahauses der Kategorie C errichtet werden muss (weniger als sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr).

Die beiden prämierten Wohnhäuser erfüllen den hohen Anspruch von „KlimaHaus Gold“. Darüber hinaus wurden beim Bau noch eine Reihe von ökologischen Kriterien berücksichtigt und somit die Voraussetzungen für das „KlimaHaus plus“ eingehalten: Die Häuser werden mit erneuerbaren Energieträgern beheizt, es wurden umwelt- und gesundheitsverträgliche Baustoffe verwendet und zusätzliche ökologische Kriterien erfüllt.

Dem Haus der Familie Pircher in Vöran sieht man auf den ersten Blick gar nicht an, dass es sehr energiesparend ist. Im Vergleich zu einen „normalen“ Haus fehlt dem Gebäude jedoch ein Kamin. Das Einfamilienhaus ist mit Mineralschaum- und Holzfaserplatten optimal gedämmt, die Fenster haben eine Dreifachverglasung und die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung verhindert hohe Wärmeverluste. Mit einer Erdwärmepumpe wird Wasser erwärmt und die Photovoltaikanlage liefert Strom mit einer Nennleistung von 3 Kilowatt. Beim Wohnhaus der Jathi GmbH in Schabs handelt es sich um einen Holzbau mit Zellulose- und Holzfaserdämmung. Ein besonders Gestaltungsdetail bei diesem Gebäude bildet der Balkon, welcher an der Dachkonstruktion von oben befestigt ist. Dadurch wurde die Bildung einer Wärmebrücke auf eine gestalterisch interessante Art gelöst.

Alle Arbeiten an den beiden Häusern wurden von Südtiroler Handwerkern ausgeführt. Im kommenden Jahr wird in Bozen erstmals eine „KlimaHaus“-Messe veranstaltet. Schon im November werden auf der Klimaschutzkonferenz in Montreal die Südtiroler Erfahrungen im Klimahausbau vorgestellt.

Die Kosten für den Bau von energieeinsparenden Häusern liegen nur unwesentlich höher wie beim Bau von konventionellen Gebäuden. So hat das Vöraner „Goldhaus“ acht Prozent mehr gekostet, als ein vergleichbarer „normal“ ausgeführter Bau. Diese acht Prozent rechnen sich aber durch das hohe Energieeinsparungspotential nach wenigen Jahren.

„Der nächste Schritt, so Landesrat Laimer heute, sieht die Ausweitung des KlimaHaus-Projektes auf bereits bestehende Gebäude vor“. Dadurch soll der Umbau von Häusern mit hohem Energieverbrauch in energiesparende Gebäude gefördert werden.

ohn

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