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GIS-Daten auf international angewandtes Koordinatensystem umgestellt

(LPA) Das Landesamt für raumbezogene Informatik hat in den letzten Wochen eine Umstellung vollzogen, die "mit jener von der Lira auf den Euro verglichen werden kann", so Informatiklandesrat Hans Berger. Alle Daten des Geographischen Informationssystems (GIS) der Landesverwaltung, etwa die digitalen Bauleitpläne, die Karten der geologischen Risikozonen, des Straßen- und Radwegenetzes, des Gewässernetzes, etc. wurden vom Koordinatensystem "Gauss Boaga" auf UTM umgestellt. Und damit international vergleichbar. "Dass dies weitgehend unbemerkt geschehen ist, ist wohl das größte Kompliment für die Abteilung", so Berger.

"Das Ausgangsproblem war, dass das Koordinatensystem Gauss Boaga, das bisher unseren GIS-Daten zugrunde lag, nur in Italien zur Anwendung kommt", erklärt der Landesrat. Dies habe wiederum mit sich gebracht, dass die Daten nicht über die Grenzen hinweg ausgetauscht werden konnten oder erst aufwändig konvertiert werden mussten. "Ein noch größeres Problem ergab sich, nachdem GPS-Geräte nicht direkt mit den Gauss Boaga-Koordinaten kompatibel sind", so Berger. Dies habe dazu geführt, dass Südtiroler GIS-Daten auf einem solchen Gerät nur mit speziellen Einstellungen korrekt dargestellt werden konnten.

"Nun gibt es eine Vorgabe des Staates und auch der EU, alle europäischen GIS-Daten auf das international gebräuchliche UTM-Koordinatensystem (UTM WGS84-ETRS89) umzustellen", so der Landesrat. Südtirol sei dieser Aufforderung nun als eine der ersten Regionen gefolgt – "allerdings mit einem Riesenaufwand an Arbeit", so Berger. Bereits im Frühjahr des Vorjahres hatte Projektleiterin Judith Oberlechner vom Amt für raumbezogene Informatik mit den Erhebungen begonnen. Danach folgten die Ermittlung der genauen Umrechnungsparameter durch Mitarbeiter des Katasters, verschiedene Tests der Konversion, die Ausarbeitung eines eigenen Programmes, mit dessen Hilfe die Daten innerhalb des Landesbetriebes konvertiert werden konnten, Informationsveranstaltungen für die Benutzer und die Erweiterung des Konversions-Programmes für etliche weitere Notwendigkeiten.

Nun ist die Umstellung aller GIS-Daten auf das neue Koordinatensystem UTM vollzogen, alle Programme laufen einwandfrei. "Damit haben wir einen weiteren Schritt hin zur Internationalisierung unserer Systeme gemacht und alle Hürden auch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit abgebaut", so Berger. Die Umstellung bringe allerdings mit sich, dass Techniker außerhalb des Landesbetriebes, die mit GIS-gestützten Programmen arbeiten, ihre Daten ebenfalls konvertieren müssen, erklärt Oberlechner. Dazu gehören Architekten, Geologen, Ingenieure, Planungsbüros, etc. "Um diesen die Umstellung auf das neue und international vergleichbare Koordinatensystem so einfach wie möglich zu machen, haben wir entsprechende Programme zum Herunterladen ins Internet gestellt", so Oberlechner. Zu finden sind die kostenlosen Konversions-Tools im Südtiroler Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/raumordnung/gb2utm. Auf der selben Seite finden sich auch alle weiteren Informationen zur UTM-Umstellung.

chr