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Die Zukunft der Naturparke im Gespräch
LPA - Die zukünftige Entwicklung der Südtiroler Naturparke stand im Mittelpunkt einer Aussprache von Landesrat Michl Laimer mit den Parkverantwortlichen und den Präsidenten der Führungsausschüsse der Naturparke. „Dieses Treffen war mir sehr wichtig, weil es bei der Schutzgebietsverwaltung mehr denn je auf die Zusammenarbeit mit den örtlichen Interessensgruppen ankommt. Zudem sollen neue Akzente zur Regionalentwicklung beigetragen und die Naturschutzanliegen konsequent umgesetzt werden“, so Landesrat Laimer.
An passendem Ort, dem Naturparkhaus in Truden, erörterten Landesrat Michl Laimer, Abteilungsdirektor Roland Dellagiacoma, die Naturparkverantwortlichen und die sieben Führungsausschusspräsidenten vor wenigen Tagen die Schwerpunkte der Naturparkentwicklung. Der Leiter des Naturparkamtes, Artur Kammerer, informierte über die Tätigkeiten der Naturparkverwaltung in den vergangenen Jahren. Die Akzeptanz der Schutzgebiete, vor allem bei der einheimischen Bevölkerung, ist laut Kammerer beträchtlich gestiegen.Bewährt und etabliert haben sich laut Kammerer die Anstrengungen im Bereich der Kulturlandschaftsförderung, die dazu beiträgt, die reizvolle Wechselwirkung zwischen Natur und Mensch im Naturpark zu bewahren. Alle Anwesenden waren sich einig darüber, dass in Zukunft gerade diesem Bereich viel Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse. Die extensiven Kulturlandschaften wie Almen, Bergwiesen, Magerrasen und Lärchenwiesen seien nämlich zweifach bedroht: einerseits durch Auflassung, andererseits durch Intensivierung. Eine bedeutende Rolle spiele dabei die Wegerschließung, weshalb für jeden Einzelfall der landschaftliche Eingriff, die berechtigten Ansprüche der Interessierten und die diesbezüglichen Folgewirkungen zu bewerten seien.
Ebenso sei für das Europäische Netzwerk Natura 2000 noch mehr und noch bessere Information notwendig. Um dieses anspruchsvolle Projekt erfolgreich realisieren und die damit verbundenen Chancen nutzen zu können, müsse auf eine verstärkte Miteinbeziehung der Landschaftsnutzer und deren Erfahrungen sowie Bedürfnisse geachtet werden.
Größten Wert legten die Naturparkverantwortlichen auf eine auch weiterhin sanfte touristische Nutzung der Naturparke. Sie betonten, dass Events und Großveranstaltungen mit den Zielen und Werten der Schutzgebiete und dem Anspruch auf naturnahe Erholung und unbeeinträchtigtes Naturerlebnis unvereinbar seien. Die Sensibilisierungsarbeit müsse sich vor allem an die einheimische Bevölkerung richten. Deshalb wolle man noch stärker mit den verschiedenen Schulen, Kindergärten, Vereinen und anderen Institutionen zusammenarbeiten.
Oberstes Gebot auch für die zukünftige Entwicklung sei, wie bisher alle Tätigkeiten und Maßnahmen mit den Naturschutzanliegen der Naturparke in Einklang zu bringen. Nur so würde die Naturparkidee nicht in Frage gestellt und kein Etikettenschwindel betrieben.
Damit der fruchtbringende Gedankenaustausch zwischen den Naturparkverantworltichen keine einzelne Episode bleibt, hat Landesrat Laimer angeregt, diesen zu institutionalisieren: Das nächste Treffen findet daher bereits im Herbst im Villnösstal statt, wo gerade das siebte Naturparkhaus geplant wird.
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