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Dokumentarfilm „Fische in Südtirol" erstmals im Naturmuseum gezeigt

LPA - Der Dokumentarfilm “Fische in Südtirol” ist heute, 27. Mai, im Naturmuseum in Bozen in Anwesenheit vom Landeshauptmann Luis Durnwalder zum ersten Mal über die Leinwand gelaufen. Der 30-minütige Film wurde für didaktische Zwecke im Bereich Erwachsenenbildung und Schule gedreht, um die Fischarten Südtirols vorzustellen.

„Wir tun uns in Südtirol nicht schwer, über große Tiere wie Rinder, Schweine, Bären usw. zu sprechen, das Naturmuseum aber gibt immer wieder Gelegenheit, auch weniger häufig anzutreffende oder schwer zu beobachtende kleinere Tiere kennen zu lernen, wie auch die Fische", sagte Landeshauptmann Durnwalder bei der Premiere des Dokumentarfilms “Fische in Südtirol”. Vor Ort waren auch der Direktor des Konsortiums Nationalpark Stilfser Joch, Wolfgang Platter, Museumspräsident Bruno Hosp und Robert Asam als Vertreter der RAI.
Der Film beginnt mit der Pflege von Forelleneiern in der Landesfischzucht des Versuchszentrums Laimburg in Schenna. Dort werden marmorierte Forellen, die einzigen in Südtirol heimischen Forellen, für die Südtiroler Fließgewässer gezüchtet. Im Herbst ziehen die marmorierten Forellen von der Etsch in die Mündung der Talfer hinauf, um mitten in Bozen geeignete Laichplätze zu finden. Die Mitarbeiter der Landesfischzucht fischen die schönsten Exemplare heraus, um Eier für die Zucht zu gewinnen. Im molekularbiologischen Labor des Versuchszentrums Laimburg werden für die Zuordnung einige Afterflossen der Forellen genetisch überprüft. Künftig soll so gezielt der Zuchtstamm zu einer reinen marmorierten Forelle aufbauen zu können.
Über die Züchtung der marmorierten Forelle hinaus wird der Zuschauer durch den Film über die Arbeit der Institutionen informiert, die sich der heimischen Fischfauna widmen: Zur Erstellung eines Verbreitungsatlasses der Fischarten in Südtirol fischen Mitarbeiter des Landesamtes für Jagd und Fischerei die Gewässer ab. Die Erhebungen werden im ganzen Land durchgeführt. In der großteils kanalisierten Etsch wurden 18 der 35 in Südtirol heimischen Fischarten gefunden. Schlecht steht es nach wie vor um die Forellen, da ihr natürlicher Lebensraum verschwindet und die Schwallbetriebe der Kraftwerke einmal mehr und einmal weniger Wasser in die Flüsse lassen.
Alle 35 in Südtirol heimischen Fischarten werden in den Aquarien des Nationalpark-Hauses Aquaprad im Nationalpark Stilfserjoch in Prad gehalten. Auch im Naturmuseum Südtirol in Bozen gibt es Aquarien mit den geschützten Fischarten von Südtirol. Die Landesabteilung für Natur und Landschaft und die Landesabteilung Wasserschutzbauten haben verschiedene Maßnahmen zur Besserung von verbauten Gewässern in Angriff genommen, um den Fischen wieder ihren natürlichen Lebensraum zurückzugeben. Der Dokumentarfilm endet mit der künstlichen Befruchtung der marmorierten Forellen in der Landesfischzucht des Versuchszentrums Laimburg in Schenna.
Wie Landeshauptmann Durnwalder betonte, sei der Film eine Möglichkeit die Südtiroler Fischarten ganz aus der Nähe zu studieren und eine Diskussionsgrundlage, über den Gewässerschutz zu sprechen. "Wir sind auch ein bisschen stolz darauf, dass die marmorierte Forelle, die typisch ist für Südtirol, durch die Fischzucht wieder heimisch werden kann und die Voraussetzungen schaffen, dass sie erhalten bleibt", meinte Durnwalder.
Gedreht hat den Dokumentarfilm Friedrich Moser von „Blue+Green Comunication Bozen“. Er ist am Mittwoch 8. Juni im RAI 3 Sender Bozen nach der Tageschau um 20:20 Uhr zu sehen. Eine Wiederholung des Films findet am Samstag 11. Juni um 18:00 Uhr ebenfalls auf dem Sender Bozen statt.
Der Film ist ein Gemeinschaftsprojekt des RAI3 Sender Bozen, des Naturparks Stilfser Joch / Acquaprad, der Fischzuchtanstalt der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Laimburg, der Landesabteilung für Natur und Landschaft, der Landesabteilung Wasserschutzbauten, des Landesamts für Jagd und Fischerei und des Naturmuseums Südtirol.

SAN