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Internationale Tagung für Ingenieurbiologen in Bozen eröffnet
(LPA) Ingenieurbiologen aus aller Welt weilen derzeit in Bozen, wo die Landesabteilung Wasserschutzbauten ein internationales Fachseminar zum Thema "Ingenieurbiologie in der Wildbachverbauung und im Erosionsschutz" organisiert hat. Das fünftägige Seminar mit fast 90 Teilnehmern ist heute (23. Mai) eröffnet worden.
In Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe "Iufro" (International Union of Forest Research Organisations) ist es der Abteilung Wasserschutzbauten gelungen, eine ganze Reihe namhafter Experten nach Bozen zu holen, die über ihre Erfahrungen mit ingenieurbiologischen Maßnahmen, also dem Einsatz von Pflanzen bei Sicherungsarbeiten im Erd- und Wasserbau aber auch als Erosionsschutz, berichten werden. Das geographische Spektrum reicht dabei weit über den Alpenraum hinaus bis nach China, Griechenland, Venezuela oder die Türkei.In Südtirol kommt die Ingenieurbiologie bereits seit Jahren zum Einsatz, da es sich um eine naturnahe Verbauungs- und Sicherungsmethode handelt. "Es ist uns gelungen, die Ingenieurbiologie flächendeckend einzusetzen, die notwendigen Geldmittel in den Budgets vorzusehen, unser Personal entsprechend auszubilden und eine effiziente Struktur aufzubauen", erklärte heute Ressortdirektor Heinrich Holzer, der die Tagung in Vertretung von Landeshauptmann Luis Durnwalder eröffnete.
In die selbe Kerbe schlug auch Rudolf Pollinger, als Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten verantwortlich für die Tagung: "Ingenieurbiologie ist in Südtirol seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil im Erosionsschutz und in der Wildbachverbauung", so Pollinger. "Die geographische Lage, die klimatischen Bedingungen und die bestehenden Bodenverhältnisse bieten sehr günstige Voraussetzungen für den Einsatz solcher Techniken. Dazu kommt die Vielfalt der Lebensräume in unserem Land, die auch die Experimentierfreude bei all jenen fördert, die sich mit ingenieurbiologischen Techniken beschäftigen", so der Abteilungsdirektor.
Gleichzeitig forderte Pollinger bei der heutigen Tagungseröffnung, eine Standortbestimmung vorzunehmen, die auch die Schwächen der Ingenieurbiologie aufzeige und sich mit den Grenzen dieser ganz speziellen Maßnahmen beschäftige. "Keine Verbauungsmaßnahmen, auch nicht die ingenieurbiologischen, sind gerechtfertigt, wenn sie nicht auf den Schutz des Menschen ausgelegt sind", betonte Pollinger. "Verbauen, nur um der Natur etwas entgegenzusetzen, können wir uns weder moralisch noch finanziell leisten", so der Abteilungsdirektor.
Noch bis Freitag Mittag diskutieren die Experten in Sachen Ingenieurbiologie in Bozen, tauschen Erfahrungen aus und beschäftigen sich mit den Vor- und Nachteilen der naturnahen Sicherungsmaßnahmen. Am Mittwoch und Donnerstag stehen darüber hinaus geführte Exkursionen ins Pustertal und in den Vinschgau auf dem Programm, wo ingenieurbiologische Verbauungen der Abteilung Wasserschutzbauten unter die Lupe genommen werden.
chr