Europäisches CORE-Projekt
Das europäische Projekt CORE (Composting in Rural Environments - Kompostieren im ländlichen Raum), das im Rahmen des Interreg-Europe-Programms finanziert wird, konzentriert sich auf den Austausch bewährter Verfahren für die Bewirtschaftung der organischen Fraktion des Abfalls.
Die Bewirtschaftung organischer Abfälle in dünn besiedelten ländlichen Gebieten hat wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaft: In diesem Zusammenhang will das Projekt CORE ein Beschleuniger für ländliche Gebiete sein, um die Kompostierung zu fördern, so dass mittelfristig organische Abfälle und die mit ihrer Bewirtschaftung verbundenen Auswirkungen drastisch reduziert werden können.
Die beteiligten Länder sind Spanien (Projektleiter), Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland und Italien. Das ECN (European Compost Network) ist ebenfalls an dem Projekt beteiligt, und zwar als maßgeblicher Berater für den technischen und kommunikativen Teil.
Das erste grenzüberschreitende Partnertreffen (Kick-off) des CORE-Programmas fand von 17. bis 19. April 2023 in Ciudad Real (Spanien) statt. Weitere Infos in der nachstehenden Sektion "Events".
Für das Projekt stehen fast 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, wovon in etwa 200.000 Euro auf die Provinz Bozen entfallen. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren (März 2023 - Februar 2027).
Video & Projekt-Infos
CORE Interreg
(Quelle: European Compost Network ECN e. V., Partner des "CORE"-Projekts)
Offizielle Homepage des CORE-Projekts: https://www.interregeurope.eu/core-0
Social Media: https://twitter.com/COREinterreg
Projektübersichts-Broschüre: Download (.pdf)
Kompostierung und anaerobe Vergärung werden sehr unterschiedlich gehandhabt, je nach Bodenbeschaffenheit und Bevölkerungsdichte, Umwelt- und Klimabedingungen und äußerst heterogenen Anlagentechnologien. In einigen europäischen Ländern ist ein Verfahren mit hohen ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen erforderlich, um kleine Mengen organischer Abfälle in abgelegenen und dünn besiedelten Dörfern zu sammeln, zu transportieren und zu verarbeiten.
Das Netzwerk der an CORE beteiligten Länder ist eine treibende Kraft für die Verbreitung von Informationen und den Austausch bewährter Verfahren innerhalb der Europäischen Union. Jeder teilnehmende Staat kann auf Informationen und Vorgehensweisen zurückgreifen, die er vor Ort in die Praxis um-setzen kann.
Das Projekt bringt regionale und lokale Verwaltungen mit Fachkenntnissen in der Bewirtschaftung organischer Abfälle aus 8 Regionen in ganz Europa zusammen, um ihre Erfahrungen mit der Kompostierung auszutauschen.
Das Land Südtirol, Partner im CORE-Projekt
Das Land Südtirol ist über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, die seit dem ersten Landesabfallplan (1993) in den letzten 30 Jahren viel Erfahrung in der Abfallwirtschaft, der Planung und dem Bau von Behandlungsanlagen gesammelt hat, Partner im CORE-Projekt.
Die Rolle der Umweltagentur besteht darin, ihre 30-jährige Erfahrung weiterzugeben und von den Partnern Anregungen zu erhalten. Die Projektziele für das Land Südtirol sind folgende:
-
Quantifizierung der Lebensmittelabfälle
-
Sensibilisierungskampagnen zur Verbesserung der Qualität der organischen Abfälle
-
Überlegungen zur Möglichkeit der Schließung des Kreislaufs der Gärreste aus der anaeroben Vergärung in der Anlage in Lana - mit einem möglichen Pilotprojekt - und zur Grünkompostierung sein.
Das politische Instrument, das im Rahmen des Projekts ins Spiel gebracht wurde, ist der Landesabfallplan: Einige der im Rahmen des Projekts erlernten bewährten Verfahren werden in die Ausarbeitung der nächsten Aktualisierung des Abfallwirtschaftsplans mit einfließen.
Organische Abfälle: Ressource oder Abfall?
(Produktion: August 2024)
Qualitätskompost und Strom aus organischen Abfällen
(Produktion: Juni 2024)
Vom Biomüll zum hochwertigen Kompost
(Produktion: April 2024)
CORE - Composting in Rural Environments
Autor: Interreg Europe CORE - Das Land Südtirol ist über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz Partner im CORE-Projekt
Erscheinungsjahr: 2024
EVENTS
Einbeziehung der Beteiligten (Stakeholder)
Große Bedeutung wird auf die Einbeziehung der Beteiligten (Anlagenbesitzer, Betreiber und Techniker der Anlagen) in das Projekt gelegt. Diese sind die Endempfänger des Wissenstransfer und nehmen jedes Semester an eine Studienreise teil, die in einen thematischen Seminarteil und einen Anlagenbesuch unterteilt ist. Im Anschluss an jede Studienreise sind Treffen mit den Interessenvertretern geplant, um das von den europäischen Partnern Gelernte auf die lokale Ebene zu übertragen.
Kontakt: Amt für Abfallwirtschaft