Dem Mikroplastik auf der Spur | Workshop

Dem Mikroplastik auf der Spur | Workshop
Bei Mikroplastik handelt es sich nicht um eine einheitliche Stoffgruppe, sondern um verschiedene Materialien, die sich unterschiedlich abbauen (© Effekt! GmbH)

Hintergrundinfo 
Seit dem Beginn der Plastikmassenproduktion um 1950 wurden laut einer Expertenberechnung weltweit mehr als 8 Milliarden Tonnen Plastik hergestellt. Der Großteil davon landet früher oder später auf Mülldeponien und in der Umwelt. Kunststoffabfälle werden zu sogenannten Leitfossilien unseres Zeitalters, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inzwischen als „Anthropozän“ bezeichnen. Ob an den Polen, Tiefseegräben oder auf den höchsten Berggipfeln: Plastikpartikel sind überall zu finden, mittlerweile selbst in den entlegensten Regionen der Erde.
Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 75 Prozent des gesamten Meeresmülls aus Kunststoffen besteht. Laut einer Studie werden jährlich bis zu 10 Millionen weitere Tonnen eingetragen, – oder bildlich gesprochen, fast zwei LKW-Ladungen pro Minute. Im Jahr 2050 könnte in den Ozeanen mehr Plastik als Fisch vorkommen, warnen Forscherinnen und Forscher. Da Plastik sehr stabil ist, reichert sich immer mehr Kunststoff in den Weltmeeren an. Man geht davon aus, dass Kunststoffe zu immer kleineren Teilen zersetzt, aber nicht komplett abgebaut werden. Von Mikroplastik spricht man, wenn die Teile eine Größe von 5 Millimeter unterschreiten. Dieses gelangt aus verschiedenen Quellen, z.B. aus synthetischer Kleidung, Kosmetika und sich zersetzendem Plastikmüll in die Umwelt und in die Gewässer. Hauptquelle der Kunststoffkontamination ist die Nahrungskette. Welche Folgen das für die Natur und die Menschen hat, ist noch unzureichend erforscht.
Letztendlich dürfte angesichts des Ausmaßes des Plastikproblems, kein Weg daran vorbeiführen, die Kunststoffproduktion zu senken und Produkte (und Verpackungen) recyclingfreundlich zu entwickeln.

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler lernen den Plastikkreislauf kennen und erfahren über die Entstehung von Mikroplastik. Durch praktische Experimente wird Bezug zum Alltag der Schülerinnen und Schüler geschaffen, sowie der Umgang mit Kunststoffen reflektiert.

Programm

Der Workshop beginnt mit einer Präsentation zum Thema Mikroplastik. Nach Betrachtung des Kunststoffs als besonderes Material mit herausragenden Eigenschaften wird die damit einhergehende Problematik der Entsorgung und Wiederverwertbarkeit von Plastik besprochen. Die Entstehung von Mikroplastik wird analysiert, dessen Auswirkungen auf die Umwelt sowie Lösungsansätze werden aufgezeigt. Im zweiten Teil werden verschiedene Aspekte an interaktiven Stationen genauer unter die Lupe genommen. An Experimenten, die an den Alltag im Haushalt angelehnt sind, vertiefen die Schülerinnen und Schüler die Inhalte der Präsentation. Es wird dabei die Rolle der Textil- und der Kosmetikbranche für die Entstehung von Mikroplastik erörtert. Durch Sedimentanalysen werden die technischen Herausforderungen für die Sanierung der Mikroplastik-Einträge aufgezeigt. Die Eigenschaften von unterschiedlichen Plastiktypen werden untersucht. Auf kreative Weise erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Aspekte der Thematik Mikroplastik.

Zielgruppe
1.- 5. Klasse Ober-, Berufs- und Fachschule

Voraussetzungen

  • PC oder Laptop, Beamer oder digitale Tafel
  • Naturkunderaum oder großes Klassenzimmer mit Waschbecken
  • 6 Arbeitsmöglichkeiten (eine davon am Fenster oder Abzug)

Sprache
Deutsch, Italienisch

Dauer
3 Schulstunden

Zeitraum
November bis Juni

Anmeldung
Anmeldung und Teilnahmebedingungen

Links zum Thema

Mikroplastik (Biologisches Labor - Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz)


Kontakt
Umweltbildung
Amba-Alagi-Straße 5, 39100 Bozen
E-Mail: umweltbildung@provinz.bz.it
Tel.: +39 0471 417102