Schutz vor Insektenstichen

Schutz vor Insektenstichen
Der Markt bietet eine große Vielfalt von Insektenschutzmitteln an (Foto: Landesagentur für Umwelt, E. Bucher, 2016)

Wie finden uns die Mücken?

Mücken orientieren sich nicht nur mit ihren Augen. Sie besitzen zusätzlich ein an der Basis der Antennen lokalisiertes Sinnesorgan, mit dem sie Luftschwingungen, Wärme- und Feuchtigkeitsunterschiede, Kohlendioxid und Duftstoffe wahrnehmen. Mücken „riechen“ sozusagen ihre Beute. Der Mensch sondert sowohl über die Haut und als auch bei der Atmung zahlreiche flüchtige Substanzen ab. Der Körpergeruch, der unter anderem Substanzen wie Aceton, Milchsäure und Buttersäure enthält, ist individuell verschieden und für Mücken entsprechend mehr oder weniger attraktiv. Obwohl die Tigermücke auch an Säugetieren, Vögeln, Amphibien und Reptilien Blut saugen kann, gilt der Mensch als der bevorzugte Wirt.

Wie können wir uns vor den Mücken schützen?

  • Bei Aufenthalten im Freien sollte man möglichst langärmelige Hemden und lange Hosen tragen. Die Tigermücke bevorzugt dunkle Farben, daher bietet helle Bekleidung den besseren Schutz vor Stichen. Manche Duftmischungen aus Schweiß, Parfüm, Deo oder Hautcreme locken Stechmücken besonders an.
  • Fliegengitter: Feinmaschige Gitter an Fenstern und Balkontüren verhindern das Eindringen von Mücken in den Wohnbereich. Ihre Montage ist besonders im Schlaf- und Kinderzimmer empfehlenswert.
  • Moskitonetze: Bei Reisen in tropische Länder sollte man - nicht nur wegen des besseren Schlafes sondern vor allem zur Vorbeugung gegen Malaria und Viruserkrankungen - unbedingt ein Moskitonetz im Gepäck haben. Für die Malaria-Vorbeugung wurden eigens mit Insektizid imprägnierte Moskitonetze entwickelt.
  • Klimaanlage oder Ventilator: Durch die Durchwirbelung der Luft wird das Auffinden von Geruchsquellen und somit des Blutwirtes erschwert.
  • Vor der Verwendung von Insektiziden in Innenräumen wird prinzipiell abgeraten. Insektensprays, elektrische Mückenvernichter oder Mückenspiralen sind nur bei starker Belastung einzusetzen. Sie enthalten als Wirkstoff meist Pyrethroide (zum Beispiel Permethrin), die nicht unbedenklich sind. Nach ihrer Anwendung unbedingt die Räume gut lüften!
  • Insektenschutzmittel (Repellentien) werden sowohl auf der Haut als auch auf der Bekleidung aufgetragen. Der Markt bietet ein breites Spektrum an Produkten, die für eine bestimmte Zeit vor Mücken schützen. Die Wirksamkeit von Insektenschutzmitteln hängt besonders vom verwendeten Wirkstoff und dessen Konzentration ab.

Übersicht der wichtigsten Wirkstoffe:

  • Pyrethrum ist ein natürliches Insektizid und Repellent, das aus Chrysanthemen-Arten wie zum Beispiel Chrysanthemum cinerariifolium gewonnen wird. Ausgehend vom Pyrethrum wurden verschiedene synthetische Insektizide, die so genannten  Pyrethroide, entwickelt.
  • Als natürliche Repellentien kommen außerdem verschiedene ätherische Öle (z.B. Lavendel-Öl, Zitronengras-Öl) zum Einsatz. Ihre abschreckende Wirkung ist allerdings sehr kurz, vor allem wenn sie verdünnt verwendet werden. Citriodiol, das aus den Blättern des Zitronen-Eukalyptus (Eucalyptus citriodora) gewonnen wird, enthält  den Wirkstoff PMD (p-Menthan-3,8-diol) und zählt zu den wirksamsten pflanzlichen Mitteln.
  • DEET (Diethyltoluamid) ist ein sehr wirksames, synthetisches Insektenabwehrmittel, das ursprünglich vom Militär benutzt wurde. In hohen Konzentrationen reizt es Augen und Schleimhäute.
  • Icaridin (Picaridin, KBR 3023), ein vergleichsweise neuer Wirkstoff, ist ebenfalls ein sehr wirksames Insektenabwehrmittel. Icaridin wird von der Haut nur in geringem Maße absorbiert und kann daher auch für Kinder ab zwei Jahren verwendet werden.

Kontakt: Biologisches Labor