Pollenuntersuchungen von Honig

Pollenuntersuchungen von Honig
Biene im Frühjahr beim Pollen Sammeln auf der Felsenkirsche (Foto: Landesagentur für Umwelt, E. Bucher 2012)

Das Biologische Labor hat im Zeitraum von 1998 bis 2021 das Pollenbild in Südtiroler Honigen erforscht. Die Untersuchungsergebnisse wurden in einem Pollenatlas (2004) zusammengefasst. Die Erkenntnisse bilden die Grundlage für die mikroskopische Pollenuntersuchung von Honigen, insbesondere die Kontrolle der "Südtiroler Qualitätsmarke". Der Pollenatlas kann kostenlos erstanden werden (bitte kontaktieren Sie dafür das Biologische Labor).

Pollenuntersuchungen von Honig, so genannte melissopalynologische Untersuchungen, geben Auskunft über die botanische und geographische Herkunft eines Honigs. Da die Honigherkunft den Verkaufspreis beeinflusst, sind die Pollenuntersuchungen für die Honigvermarktung von großer Bedeutung.

Botanische Herkunftskontrolle: Sie ermittelt, ob die im Etikett angegebene Sortenbezeichnung zutrifft. So muss z.B. ein Edelkastanienhonig oder ein Obstblütenhonig nicht nur in seinen chemisch-physikalischen Eigenschaften und dem charakteristischen Sinnenbefund (Geruch, Geschmack, Farbe) sondern auch im Pollenbild der angegebenen botanischen Herkunft entsprechen. Die verschiedenen im Honigsediment vorhandenen Pollen informieren über Nektarquellen und ermöglichen eine Überprüfung der Sortenbezeichnung.

Geographische Herkunftskontrolle: Sie überprüft, ob es sich um einen einheimischen oder um einen Importhonig handelt. Das im Honigsediment festgestellte Pollenspektrum spiegelt die floristische Situation des Ortes wider, an dem der untersuchte Honig produziert wurde. Je größer die klimatischen Unterschiede zwischen geographischen Gebieten desto ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen den Pflanzengesellschaften.

Bei der mikroskopischen Untersuchung von Honigen werden außer Pollen auch weitere im Honigsediment vorkommende Elemente wie Pilzsporen, Algen, Stärkekörner, Bienenhaare, Hefen oder Rußpartikel berücksichtigt. All diese Beobachtungen liefern Informationen zur Produktion, Schleuderung oder Haltbarkeit eines Honigs.

Vorbereitung der Honigproben für die Pollenuntersuchung und mikroskopisches Bild eines Honigsediments mit gefärbten Pollenkörnern
Vorbereitung der Honigproben für die Pollenuntersuchung und mikroskopisches Bild eines Honigsediments mit gefärbten Pollenkörnern (Foto: Landesagentur für Umwelt)

Honigqualität in Südtirol – Bericht von “Südtirol heute”
Der europäische Honigmarkt wird von Importen überschwemmt. Deren Qualität lässt mitunter zu wünschen übrig. Südtiroler Honig steht für Qualität. Damit das auch so bleibt, überprüft die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz das landeseigene Produkt. Chemisch-physikalische Untersuchungen liefern Auskunft über die Echtheit des Honigs, Pollenuntersuchungen informieren über dessen botanische und geographische Herkunft.

Dieser Bericht über die Honiguntersuchung wurde am 28.01.2019 auf ORF1 und ORF 2 in der Sendung “Südtirol heute” ausgestrahlt.

Honigqualität in Südtirol – Bericht von “Südtirol heute”

Kontakt: Biologisches Labor