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Tattoos und permanent make-up: Kontrollen der Farben

Seit einigen Jahren führt das Labor für Lebensmittelanalysen der Landesagentur für Umwelt Kontrollen auf Farben für Tattoos und permanent make-up durch. Teil der überprüften Proben entsprechen nicht den geltenden Bestimmungen.

Kontrollen der Farben für Tattoos und permanent make-up (Foto: Landesagentur für Umwelt)

Das Labor für Lebensmittelanalysen, in Zusammenarbeit mit der ARPA Piemont, sind die einzigen Laboratorien Italiens, in denen amtliche Kontrollen der Farben für Tattoos und permanent make-up durchgeführt werden.

Seit 2007 hat die ARPA Piemont eine systematische Kontrolle gestartet, um das Vorhandensein von potenziell krebserregenden Stoffen in den Tätowierfarben festzustellen. Von den rund 200 analysierten Farben entspricht ca. 45 Prozent nicht den geltenden Bestimmungen.

In den letzten Jahren hat auch das Labor für Lebensmittelanalysen eine Reihe von Analysen auf Proben durchgeführt, welche von den Diensten für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Südtiroler Sanitätsbetriebes sowie vom „Comando Carabinieri per la Tutela della Salute (NAS)" von Trient bei professionellen Tätowierern und Kosmetikstudios entnommen wurden.

Aus den durchgeführten Analysen hat sich erwiesen, dass bei rund 75 Prozent der Farben die geltenden, jedoch in diesem Bereich noch wenig reglementierten Bestimmungen nicht eingehalten wurden. Mehrmals wurden Mengen von Nickel, Blei, Arsen, Cadmium und Barium gemessen, welche die Grenzwerte um ein Vielfaches überschreiten. In einigen Farben wurden sogar krebserregende, chemische Substanzen gefunden, wie z.B. aromatische Amine. Weiters haben die Kontrollen gezeigt, dass sich derzeit gefälschte Tätowierfarben asiatischen Ursprungs auf dem Markt befinden.

Die Produkte, welche den geltenden Bestimmungen nicht entsprechen, werden dem Gesundheitsministerium mitgeteilt, welches die europeische RAPEX-Meldung aktiviert (d.h. das EU-Schnellwarnsystem für Non-Food-Produkte): Ab diesem Moment sind Verkauf und Vertrieb dieses Produktes in ganz Europa verboten.

Aus diesen Gründen empfiehlt das Labor für Lebensmittelanalysen, alle Aspekte aufmerksam zu berücksichtigen, bevor man sich für eine Tätowierung entscheidet. Einmal eingebracht, können Farben nicht mehr aus dem Körper entfernet werden, da sie in tiefe Schichten der Haut eingespritzt werden. Eine Laserbehandlung kann das Tattoo unsichtbar machen, aber tatsächlich wird das Farbmolekül nur in kleinere und daher lösliche Teile umgewandelt, die mit dem Blut und den Lymphen in den Körper wandern und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit noch nicht ausreichend untersucht wurden.

Für weitere Infos: Labor für Lebensmittelanalysen der Landesagentur für Umwelt

NaF